“Der Feiertag mit Tränen in den Augen” (ein Zitat aus einem Nachkriegslied)

“Der Feiertag mit Tränen in den Augen” (ein Zitat aus einem Nachkriegslied)

            

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Heute wurde ein großes Datum in Russland gefeiert. Es ist jedes Jahr begangen. Glücklicherweise erinnern wir jedes Jahr an ein wichtiges Ereignis, das vor 71 Jahren passierte. Und darauf wird jedes Mal sehr sorgfältig vorbereitet. Am 9. Mai 1945 zwang die sowjetische Armee Hitlerdeutschland zu kapitulieren. Geschichte ist nicht mein Schwerpunkt und darum werde ich keine Zahlen und Fakten geben. Sie können in zuverlässigeren Quellen gefunden werden.

Das Ziel meines Artikels ist anders. Ich will nicht das russische Volk dem deutschen entgegensetzen. Ich wünsche Freundschaft dazwischen. Die aufrichtige Freundschaft zwischen ehemaligen Todfeinden. Als die Deutschen kamen Russen zu töten, und den Russen blieb nichts anderes zu tun, außer den Deutschen zu töten. Wozu geschah das? Warum starben Millionen Menschen? Worum? Nur weil ein Deutscher sich einen Gott wähnte und die Weltherrschaft wollte? Was für ein Unsinn? Woher haben solche Ambitionen entstanden? Kann eine Person so wirklich unglücklich sein, dass für ihre Verwirklichung es notwendig ist, andere Nationen zu zerstören?

Ich habe zwei Kinder. Und in meinem Kopf passt es nicht hinein, wie kann man die kleinen Menschen umbringen, einfach weil sie Juden sind, zum Beispiel (lass uns nur an die herzzerreißende Geschichte von Janusz Korczak und seine Schüler erinnern, mit denen er in die Gaskammer trat).

Mir gelingt es nicht zu fassen, warum ein Mensch sich erlaubt, das Schicksal der anderen zum Wohle ihrer ehrgeizigen Pläne zu entscheiden?

Heute war ich mit meinem vierjährigen Sohn im Zentrum der Stadt. Dort gab es festliche Veranstaltungen, sehr viele Leute bummelten herum. Als Kind ging ich mit meiner Mutter an diesem Tag auch durch die Stadt spazieren. Ich erinnere mich lebhaft, wie viele Veteranen dann durch die Straßen traten, mit Medaillen geschmückt und wie Passanten ihnen Blumen schenkten. Heute habe ich nur zwei getroffen. Es bleibt immer weniger von ihnen und irgendwann wird 9. Mai kommen, wann wir bereits keinen treffen werden. Und es wird sehr bald geschehen, denn die Zeit ist unerbittlich, und wir alle sind sterblich.

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Und obwohl mein vierjähriges Kind nicht viel von der heutigen Feier verstanden hat, ich bin glücklich, dass er hier so frei durch die Heimatstadt spazieren kann – die Sonne genießen, auf Sand am Strand der Peter-und-Paul-Festung laufen und Steine ​​in die Newa werfen. Wie die anderen Kinder – freie und vollberechtigte Bürger ihres Landes.

Liebe Leser meines Blogs, ich möchte mit euch den Stolz auf unsere Stadt teilen, die 872 Tage schreckliche Blockade überlebt hat, und überhaupt für das Land und seine Menschen als Ganzes. Diese Menschen haben ihre Leben gegeben, um mir die Möglichkeit zu schenken, frei zu wachsen und Herrin von sich selbst zu sein. Aber das alles konnte anders gekommen sein, und auf dem Gelände der majestätischen St. Petersburg könnte faschistisches Ghetto gebaut sein, wie Hitler sich das darstellte.

Nebenbei gesagt, das russische Volk hat nicht nur Russland, sondern die ganze Welt befreit. Nur der Preis wurde dafür sehr teuer. Es wäre toll, wenn Europäer das Russland besser erkennen würden – dass es eine große Geschichte hat und was für wunderbare Menschen hier leben. In der Zwischenzeit bedeutet Russland für die Europäer Wodka, Kälte und Bären auf den Straßen – es ist nicht sehr lustig, dagegen irgendwie traurig …

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Es lebe der Frieden in der Welt! Und möge der Krieg nur die Greuel der Vergangenheit bleiben.


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